DIe jungen Akteure aus Jersey konnten dem Bad Wurzacher Publikum trotz so mancher Sprachbarriere viel vermitteln. (Foto: Schwind)
Vermittelt wurden die Botschaften jedoch nicht nur verbal, sondern auch über Musik und Tanz, über Gestik und Mimik, über Gesang und Geschrei und über den Einsatz von Licht und Schatten. Es wurden nicht nur eigene Texte, es wurde beispielsweise auch ein Gedicht von Shakespeare vorgetragen. Die Künstler wollten der Welt zeigen, wer sie sind: I am ... – Ich bin ... – nicht nur die Summe von Attributen, die einem meist von außen gegeben werden, sondern eine Sammlung von Erfahrungen, die Prägung durch die Familie, die gemachten Fehler, die Menge von Gefühlen. Und die Art und Weise, wie man mit den Anderen umgeht und kommuniziert.
Und wie kam das beim Publikum an? Nadja Bott beispielsweise musste zugeben, dass sie nicht alles verstanden hatte. „Aber ich nehme mit, dass Kommunikation sehr wichtig ist; das heißt für mich: weniger Facebook. Und dass man gut zuhören sollte, Spaß am Leben hat und auf seine Mitmenschen achtet“, sagte sie im Gespräch. Sie sei auch von der Musik begeistert gewesen, und dass die Jugendlichen so professionell, locker und lässig agiert hatten. Und auch die Umstehenden waren angetan von der Selbstsicherheit und dem Auftreten der jungen Künstler. „Ich weiß jetzt, dass ich demnächst einen Englischkurs besuchen muss“, gab auch Dagmar Fimpel zu, doch die Freude, mit der die Schüler gespielt hatten, war auch auf sie übergesprungen. Ingeborg Ege war früher für den Schüleraustausch mit Jersey zuständig gewesen. „Viele Mädchen, die ich beim letzten Austausch getroffen habe, waren diesmal beim Theater dabei“, erzählte sie. Deshalb sei es für sie auch ein besonderer Abend gewesen, der mit vielen Emotionen verbunden war. Somit war es ein Abend voller Gefühle, Kraft, Ausdruck und Überraschungen, und des Erkennens, dass Kommunikation auch dann funktioniert, wenn man die Sprache des anderen nicht unbedingt versteht.
(Erschienen: 20.04.2012 11:20)
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